Präfamen für den Sonntag nach dem Christfest


Sonntag nach dem Christfest. - Die winterlichen Karpaten nahe Rosenau.

Leitspruch: Herr, nun lässest du deinen Diener im Frieden fahren, wie du gesagt hast, denn meinen Augen haben deinen Heiland gesehen. Lukas 2, 29f

Leitgedanke: Simeon

Der greise Simeon steht an der Schwelle von einer alten zur neuen Zeit. Sein Leben ist erfüllt, weil er schauen und mit seinen Händen fassen und auf seinen Armen halten darf, worauf er gewartet hat. So geht auch der "Lebenstag" der vorchristlichen Menschheit friedvoll und gesegnet zu Ende, weil er vollendet und an das Ziel gekommen ist, auf das hin er gelebt hat. Aber nichts fährt nur darum im Frieden dahin, weil es alt ist und das Maß seiner Zeit erfüllt hat - kein Tag und kein Jahr und kein Leben. 

Was wir selbst je geschaut und im Glauben ergriffen haben vom Heil der Welt, ist ein anderes, neues Maß als das Zeitmaß unserer Tage und Jahre. Im Glauben an Jesus Christus sind wir bereits über die Schwelle der Ewigkeit getreten - nämlich in die helle Gegenwart Gottes. 

(Quelle: Rudolf Spieker, "Lesungen für das Jahr der Kirche", Johannes Stauda Verlag, 1966. Bearbeitet von Dechant Johannes Halmen)

  • Choral: Jesus ist kommen Grund ewiger Freude, EG 43
  • Liturgische Farbe: weiß