Stadt Bistritz ehrt ihr sächsisches Erbe


HOG-Vorsitzender Hans G. Franchy überreicht Bg. Ovidiu Crețu die Widmungsurkunde für das neu geschaffene Denkmal.

Mit einer dreitägigen Gedenkveranstaltung wurde am vergangenen Wochenende in Bistritz der Evakuierung der Nordsiebenbürger Sachsen gedacht. Teil dieses Programms waren unter anderem die Premiere eines Dokumentarfilmes über die Evakuierung, der feierliche Abschluss einer Städtepartnerschaft zwischen Bistritz, ein Rundtischgespräch und die Aufführung von Verdis „Aida“ in der evangelischen Stadtpfarrkirche.

Zu Beginn des Gedenkschwerpunktes wurde die Ausstellung „Moștenirea săsească“ (Sächsisches Erbe) im sogenannten Haus mit den Löwen eröffnet, wo Dorel Cosma, der Direktor des städtischen Kulturzentrums „George Coşbuc” gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Heimatortsgemeinschaft (HOG) Bistritz, Dr. Hans Georg Franchy, die Exponate vorstellte.

Bei einer Pressekonferenz im Rathaus betonte Bürgermeister Ovidiu Creţu (PSD) die Wichtigkeit der sächsischen Geschichte seiner Stadt: „Bistritz kann sich aufgrund seines sächsischen Erbes glücklich schätzen!“ HOG-Vorsitzender Franchy lobte das gute „außergewöhnlich gute Einvernehmen“ zwischen der Stadt und der sächsischen Gemeinschaft. Die HOG Bistritz widmete der Stadt daher ein Denkmal, das an die Evakuierung und Auswanderung vor siebzig Jahren erinnern soll und welches am Sonntag enthüllt wurde. Der Bischof der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien, Reinhart Guib, stellte die Veranstaltungsreihe „Glauben und Gedenken“ vor und wies auf die Aktualität der Flucht- und Auswanderungsproblematik hin. - Wie bereits zuvor in Hermannstadt und Sächsisch Regen wurde auch in Bistitz das Buch „Wir Nösner“ von Prof. Horst Göbbel präsentiert, bevor am Abend in der Bistritzer Stadtpfarrkirche ein Dokumentarfilm zum Thema gezeigt wurde.

Dichtes Programm

Im Rahmen des Programms wurde am zweiten Tag auch die neue Städtepartnerschaft zwischen Bistritz und dem österreichischen Wels, wo viele seinerzeit evakuierte Nösner eine neue Heimat gefunden haben, feierlich besiegelt. Aspekte der nordsiebenbürgischen Evakuierung und Auswanderung wurden am Samstag bei einem Rundtischgespräch im Bürgermeisteramt behandelt. Den krönenden Abschluss des Veranstaltungsprogramms am 13. September bildete die Aufführung von Giuseppe Verdis Oper „Aida“ in der evangelischen Stadtpfarrkirche. Stadtpfarrer Hans Dieter Krauss hielt am dritten Veranstaltungstag den Gottesdienst, bei dem Bischof Reinhart Guib predigte.

Das sonnige spätsommerliche Wetter und das überaus reihhaltige Programm machten die dreitägige Veranstaltung in Bistritz sowohl für die Veranstalter, wie auch für die Bistritzer und die zahlreichen Gäste aus Deutschland und Österreich zu einem unvergesslichen Ereignis. 

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