Protestantische Kirchen für „Tag der Glaubensfreiheit“


Gemeinsame Kirchendelegation mit Landeskirchenkurator Prof. Friedrich Philippi (oben, 1. Reihe, 2. v. l.) als Vertreter der EKR anlässlich der parlamentarischen Debatte in Budapest. (Foto: Pressebüro des Ungarischen Parlaments / Zsuzsa Pethő)

Von Rumänien und Ungarn aus haben die historischen protestantischen Kirchen eine europäische Kampagne eingeleitet, den 13. Januar als offiziellen „Tag der Glaubensfreiheit“ festzulegen. Die Initiative geht von der Unitarischen Kirche aus, für die das „Edikt von Thorenburg“ als grundlegendes und identitätsstiftendes Ereignis gilt: Damals hatte der Siebenbürgische Landtag unter König Johann Sigismund Zápolya den Beschluss über religiöse Toleranz gefasst, der als einzigartiges Dokument der Religionsfreiheit in die europäische Geschichte eingehen sollte.

Der Theologe Franz Davidis hielt im Jahr 1566 in Klausenburg die erste antitrinitarische Predigt. Dieses Ereignis gilt als initial für die unitarische Gemeinschaft Siebenbürgens. Mit dem Edikt von Thorenburg wurden die Unitarier 1568 gemeinsam mit den anderen reformatorischen Glaubensgemeinschaften und der Römisch-Katholischen Kirche als gleichberechtigt anerkannt.

Kirchliche Delegation in Ungarns Parlament

Anlässlich des 450. Jubiläums des Edikts von Thorenburg haben nun die beiden Reformierten Kirchendistrikte Rumäniens, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Rumänien und die Evangelische Kirche A. B. in Rumänien (EKR) auf Initiative der Ungarischen Unitarischen Kirche den Parlamentariern Ungarns und Rumäniens sowie des EU-Parlaments vorgeschlagen, den 13. Januar als "Tag der Glaubensfreiheit" festzuschreiben. Ende Februar begab sich eine Delegation der historischen siebenbürgischen protestantischen Kirchen nach Budapest, um jener Sitzung des ungarischen Parlaments beizuwohnen, in der über den „Tag der Religionsfreiheit“ debattiert wurde. Die EKR wurde dabei von Landeskirchenkurator Prof. Friedrich Philippi vertreten.

Der Vorschlag des „Tages der Religionsfreiheit“ wurde von den Parlamentariern aller Fraktionen im ehrwürdigen Haus am Budapester Donauufer ohne Gegenstimme angenommen. Geht es nach den Wünschen der Kirchenvertreter, werden auch das Parlament Rumäniens und das Parlament der Europäischen Union demnächst eine ähnliche Resolution verabschieden.