Zwei Wochen Schwerstarbeit für das siebenbürgische Kulturerbe


Zwei Wochen im Sommer renovierten Freiwillige das Pfarrhaus in Trappold. Bild: Stiftung Kirchenburgen.

Ende Juli, Anfang August fand rund um die Kirchenburg in Trappold das Apold Heritage Lab II statt, in dem Freiwillige – vor allem Architekturstudenten – körperlich richtig anpacken mussten, um  das ehemalige Pfarrhaus auf Vordermann zu bringen.

In diesem Jahr brachte das Projekt Studierende, Freiwillige und Fachleute aus dem In- und Ausland zusammen, sprich aus Rumänien, der Republik Moldau und aus Deutschland – alle mit einem gemeinsamen Ziel: ein Verständnis zu entwickeln für den Schutz und die Förderung des baulichen Erbes von Trappold/Apold, insbesondere des ehemaligen evangelischen Pfarrhauses.

Das Programm umfasste praktische Arbeiten wie das Instandsetzen von traditionellem Mauerwerk und viele Holzarbeiten wie die Reparatur von Fenstern. Auf dem Programm standen auch ein Workshop für Architektur und Interior Design sowie Vorträge von ausgewiesenen Expertinnen wie der Architektin Liliana Cazacu, der Steinmetzin Pia Prade sowie dem Restaurator Lorand Kiss.

Die historischen Fenster in einem der Räume des Pfarrhauses wurden restauriert, der Putz erneuert und das Eingangstor zum Hof des Pfarrhauses restauriert. Das gesamte Projekt wird auch im Apold Heritage Lab II-Katalog dokumentiert, den die  Teilnehmer erstellt haben und der in nächster Zeit online abrufbar sein wird. Auch wurde die Werkstatt an einem Tag für externe Gäste geöffnet, wobei die Freiwilligen eine interaktive Ausstellung vorbereitet hatten.

Der Gastgeber, der Verein CasApold, bot den idealen Rahmen für die Umsetzung dieses Vorhabens. Die Teilnehmer schätzten vor allem die kreative Atmosphäre und das starke Miteinander, das einen intensiven Ideenaustausch bot, aber auch die riesige Lernkurve - in so kurzer Zeit so viel Praxis zu erwerben – zum Beispiel bezüglich der traditionellen Handwerkstechniken.

„Alle Freiwilligen waren sehr engagiert und motiviert, arbeitsfreudig und äußerst interessiert auch an den Erklärungen und Erläuterungen rund um das Projekt. Das hat uns besonders beeindruckt“, freute sich Sebastian Bethge, der Koordinator des Apold Heritage Lab II, am Ende der Sommerschule. Vielleicht sei dies das schönste Ergebnis, kommentierte Bethge weiter, dass sich eine Gemeinschaft von Menschen gebildet habe, die offen und kreativ  bereit sei, das Erbe um die Kirchenburgen in Siebenbürgen weiterzutragen.

Der Dank geht an alle – Teilnehmer, Koordinatoren, Gäste und Partner – dafür, dass sie sich für das Kulturerbe in Siebenbürgen und dem Erhalt der Kirchenburgen so stark engagieren. Das Apold Heritage Lab seinerseits gilt als lebendiger Beweis, dass es ich lohnt, für dieses geschichtliche Erbe einzusetzen und mit Herzblut solche Projekte umzusetzen.

Das Projekt „Apold Heritage Lab II“ wird von der Stiftung Kirchenburgen und dem Demokratischen Forum der Deutschen in Siebenbürgen in Partnerschaft mit dem Verein CasApold und der Universität für Architektur und Stadtplanung „Ion Mincu“ Bukarest – Universitäre Außenstelle Hermannstadt – durchgeführt und aus Mitteln der Rumänischen Architektenkammer, der The King’s Foundation sowie des Departements für interethnische Beziehungen kofinanziert.

Andreea Mănăstirean/hk