Von Kirchenburg zu Kirchenburg laufen - für einen guten Zweck


Fast 100 Teilnehmer beteiligten sich am ersten Wohltätigkeitslauf der Stiftung Kirchenburgen. Los ging es in Birthälm. Bild: Stiftung Kirchenburgen

Ende Juni fand der erste sogenannte Heritage Run in Birthälm statt, eine Laufveranstaltung der Stiftung Kirchenburgen, um auch auf diesem Wege Interessierten –  in diesem Fall sportlich orientierte Menschen - für die schönen Bauten der Siebenbürger Sachsen zu sensibilisieren und im Idealfall, dass sie dieses besondere kulturelle-historische Erbe auch finanziell unterstützen.

Den ersten Schritt dafür tun sie sowieso mit ihrer Teilnahmegebühr, denn ein Teil dafür geht für ein aktuelles Reparaturvorhaben, so dass die Teilnehmer gleich sehen und auch – bei Interesse - verfolgen können, was mit den Spengeldern passiert. In diesem Fall  geht es  um die Dachreparatur an der Kirchenburg in Tobsdorf (Dubus).

Cristian Cismaru, der neue Geschäftsführer der Stiftung Kirchenburgen, zeigte sich sehr zufrieden mit dieser ersten Veranstaltung in diesem Format. Fast 100 Teilnehmer, davon über die Hälfte Frauen, beteiligten sich an diesem Wohltätigkeitslauf. Für die ganz Sportlichen gab es einen Halbmarathon von Birthälm nach Tobsdorf (und natürlich zurück), eine kürzere Version von zehn Kilometern ging bis Reichesdorf und eine noch kürzere von sieben Kilometer bis Großkopisch. Auch die Kinder durften mitmachen. Sie liefen einmal um die Burg und freuten sich besonders auf die kunstvoll in Ton geformte Auszeichnung.

Ansonsten zeigten sich die Läufer begeistert von der Kulisse, in der sie unterwegs waren, aber auch vom Konzept ingesamt. (Wann darf man denn in so einer geschichtsträchtigen Kirchenburg und UNESCO-Kulturerbe wie Birthälm laufen?). Einige schlugen spontan vor, weitere Läufe in so einem Ambiente abzuhalten. Fakt ist, wie Läufer brichteten, dass das Angebot von solchen sportlichen Veranstaltungen immer größer und unübersichtlicher wird und dass es umso wichtiger ist, was Besonderes zu bieten.

Teil dieses Konzeptes ist es, wie auch beim Transilvanian Brunch, die Gäste kulinarisch mit Spezialitäten aus der Region zu verwöhnen. Und auch diesmal kamen die hausgemachten Aufstriche und  die verschiedenen zubereiteteten Salate, dazu Wurst, Käse und das frische Hausbrot sehr gut an, dazu hausgemachte Säfte. Die ganz Erschöpften, aber nicht nur sie, konnten das Massageangebot in Anspruch nehmen und freuten sich, wieder fitgemacht zu werden. Um dann den Tag auf der Grünfläche rund um die Burg mit Gesprächen und  leiser Musik im Hintergrund ausklingen zu lassen.

Das Ganze funktioniert auch deshalb so gut, weil der erfahrene Touristikprofi Cismaru auf ein Netzwerk von Unterstützern und Heferinnen zugreifen kann, die ehrenamtlich mitmachen, und so einen Tag als persönliche Bereicherung erleben, wie sie das in Gesprächen immer wieder versichern: „sehr nette und interessante Gäste, sehr gutes Essen, schönes Ambiente mit den dazugehörigen Informationen – was will man mehr“.

Wie zum Beispiel Mădălina, die aus der Republik Moldau stammt, noch nie etwas von sächsischen Kirchenburgen hörte,  in Klausenburg studierte, jetzt dort auch arbeitet, und durch Zufall von diesem Konzept erfuhr, und sich bereit erklärte, in Birthälm mitzuhelfen, um die quirlige Küchenchefin Aurora zu unterstützen.

Am frühen Nachmittag fand die Preisverleihung statt, Cismaru zeichnete die Sieger aus, konnte Sponsoren aus der Tourismusbranche gewinnen, die die Preise spendeten. Und wie auch bei allen seiner Veranstaltungen weist er in seinen Ansprachen auf die Bedeutung dieses besonderen kulturellen und historischen Erbes der Kirchenburgen hin, an dem alle ein Interesse haben sollten, es zu pflegen, zu erhalten und weiter zu nutzen. Und noch eine gute Nachricht zum Schluss: Die Zahl der „Wiederholungstäter“, der Begeisterten, die öfters dabei sind, steigt.

Der nächste Transilvanian Brunch – dann geht es wieder weniger sportlich zu - findet schon am 5. Juli in  Meschendorf statt. Für die sportlich Interessierten findet im September eine Radtour zu den Kirchenburgen bei Heltau und Michelsberg statt.

hk