Transylvanian Brunch in Tarteln – diesmal auch mit Musik, und Genuss sowieso


Der Bauexperte der Stiftung Kirchenburgen Sebastian Bethge erläutert den Gästen die Besonderheiten der Burg Tarteln.

Was für ein wundervoller Tag in der kleinen und bezaubernden Kirchenburg in Tarteln (Toarcla) bei Fogarasch. Am 21. Juni fand hier der vierte Transylvanian Brunch der Saison statt – sprich, erstklassige lokale Gastronomie, ein wenig Geschichte, Mitmachaktion, gute Unterhaltung mit Musik  – und auch viel Spaß für die Kleinen.

Unter den Arkaden der alten Dorfschule wurden 109 Gäste mit einem reichhaltigen und abwechslungsreichen Buffet begrüßt – herzhafte Speisen, Süßes, vegetarische Optionen – alles mit großer Sorgfalt und überwiegend aus regionalen Zutaten zubereitet. Gastgeber der Veranstaltung war der Verein Freunde der Kirchenburg Tarteln/ Asociația Prietenii Bisericii Fortificate Toarcla. Es wurden nicht weniger als 18 verschiedene Gerichte und vier warme Speisen serviert. Zu den Favoriten der Gäste gehörten die Meerrettichsuppe und die Tomatensuppe mit Huhn. Das frische Brot lieferte die kürzlich eröffnete Bäckerei Martinsberg Transylvania in Martinsberg (Șomartin). Die Weinverköstigung kam aus Bogeschdorf vom Weingut Terra Regis der Familie Gaber.

Organisator und  Geschäftsführer der Stiftung Kirchenburgen Cristian Cismaru begrüßte diesmal unter anderem die Landeskirchenkuratorin Dr. Carmen Schuster, dann eine Gruppe von Pfarrern vom Hermannstädter Bezirkskonsistorium mit Bezirksdechant Dietrich Galter, sowie eine Gruppe zukünftiger Organisatoren dieses Brunch-Formates aus Großschenk (Cincu), begleitet von Marlene Herberth (Craftmade Cincu) und Dr. Gerhild Rudolf vom Teutsch-Haus aus Hermannstadt.

Das lokale Team, verantwortlich für die Vorbereitung und den Service, bestand aus 12 Personen – die eine Hälfte waren Sachsen, die andere Rumänen – unterstützt von 16 engagierten Freiwilligen. Alle Gerichte wurden mit viel Können in drei Haushalten im Dorf zubereitet.

Im Schatten der Linden im Kirchhof genossen die Gäste nicht nur das köstliche Essen, sondern auch die entspannte und freundliche Atmosphäre. Es folgte ein besonderer Moment: Der Chor des Harbachtals aus Agnetheln erfüllte die Kirche mit warmen und fröhlichen Klängen – ein echtes Highlight!

Dank Sebastian Bethge erfuhren die Teilnehmer faszinierende Details über die Geschichte und Entwicklung der Kirchenburg, präsentiert mit Leidenschaft und Fachkompetenz. Bethge lebt seit über 20 Jahren in Siebenbürgen und gilt als ausgewiesener Kenner der Kirchenburgenlandschaft, zumal er als Bauhandwerker selbst Hand anlegt und als „Burghüter neuen Typs“ gilt. Ergänzend führte Gastgeber Joachim Gherghel, Vertreter des Vereins Freunde der Kirchenburg Tarteln, eine kurze, aber informative Führung durch das Dorf und die Umgebung – ein angenehmer Spaziergang, duftend nach Natur und Sommerfarben, mit einer erfrischenden Pause am Dorfwasserrbrunnen.

Auch die Kleinen hatten großen Spaß bei einem Quiz in einer neuen, speziell für sie vorbereiteten Version. Die Erwachsenen konnten sich diesmal sogar direkt an der Erhaltung des Ortes beteiligen – bei einer symbolischen Aktion: dem Freilegen eines vier Meter langen Abschnitts des alten gepflasterten Weges im Kirchhof, der unter 20 cm Erde verborgen war – alles in entspannter und fröhlicher Stimmung.

Die Spenden der Teilnehmer beliefen sich adiesmal auf insgesamt 515 Euro, die zur Co-Finanzierung der Reparaturarbeiten am Dach der Apsis beitragen werden, welche im Herbst beginnen sollen.

Die Stiftung Kirchenburgen bedankt sich bei allen, die dabei waren, mitgeholfen haben oder durch ihre Anwesenheit die Erhaltung dieses besonderen Ortes unterstützen! Der nächste Transylvanian Brunch findet am 5. Juli in Meschenendorf statt – wir freuen uns schon sehr auf ein Wiedersehen! Und wer großen Wert auf Bewegung setzt: Eine Woche davor, am 28. Juni, findet ein sogannnter Heritage Run statt, ein Lauf rund um die Kirchenburg Birthälm - oder auch mehr, bis nach Toppsdorf und zurück.

Andreea Mănăstirean