Regen hielt Holzmengener nicht vom Feiern ab


1319 wurde die Harbachtalgemeinde Holzmengen unter der Bezeichnung „Holzmenia“ erstmals urkundlich erwähnt. - 2019 feierten Holzmengener von nah und fern und aller Nationalitäten das große Jubiläumsfest.

Anläßlich des siebenhundertjährigen Jubiläums von Holzmengen fand am 3. und 4. August 2019 ein großes Heimatfest statt. Einer der Höhepunkte der Feierlichkeiten in der Harbachtalgemeinde war die Wiedereinweihung der wieder instand gesetzten Samuel-Maetz-Orgel von 1808 im Rahmen des Festgottesdienstes am Sonntag.

Trotz des hartnäckigen, immer wieder kehrenden Regens haben Holzmengener von nah und fern es sich nicht nehmen lassen, das Jubiläumsfest ihrer Heimatgemeinde gebührend zu begehen. Auf Initiative der Heimatortgemeinschaft (HOG) und in Partnerschaft mit mehreren regionalen Institutionen, darunter dem Hermannstädter Kirchenbezirk der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien (EKR) und der Stiftung Kirchenburgen, trafen sich mehrere Hundert Menschen an der ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert stammenden Kirchenburg.

Ab Samstagvormittag trotzten Veranstalter und Besucher an den Marktständen und auf der Freibühne den Wetter. Im Anschluss an den Aufmarsch der Trachtenträger wurden siebenbürgisch-sächsische und rumänische Volkstänze dargeboten. Die Ehrengäste - der Leschkircher Bürgermeister Ionel Vișa (PNL), die stv. Kreisratsvorsitzende Christine Manta-Klemens (DFDR), der Evangelische Bezirksdechant A. B. Hans-Georg Junesch, der rumänisch-orthodoxe Pfarrer von Holzmengen Călin Roajdă und Ilse Welther, die Vorsitzende des HOG-Bundesverbandes aus Deutschland - sprachen Grußworte.

Der Nachmittag stand bereits im Zeichen der Maetz-Orgel, die mit Spendengeldern der HOG und unter Mitarbeit der Orgelbauwerkstatt Honigberg, Friedmann Schwarzenberg, Andrea Plödt, Adrian Steger, der Orgelwerkstatt Wegscheider (Dresden/Deutschland) und der Orgelbaufirma Stemmer (Zumikon/Schweiz) wieder instand gesetzt werden konnte. Es wurden Werke von zwei Komponisten mit Holzmengener Wurzeln aufgeführt: Vater Johann Sartorius sen. wurde 1712 Pfarrer in Holzmengen, nachdem er in Hermannstadt als Kantor wirkte und dort wichtige Werke für die Kirchenmusik in Siebenbürgen schuf. Sein Sohn, Johann Sartorius jun. wuchs in Holzmengen auf und lernte sein musikalisches Handwerk bei seinem Vater und später in Deutschland. Er wurde schließlich Pfarrer in Deutsch-Kreuz. Dank ihm sind einige wichtige Werke seines Vaters komplett überliefert. Neben der Orgelempore traten auch ein kleines Instrumentalensemble und die Hermannstädter Mezzosopranistin Elisa Gunesch auf. – Den Abschluss des ersten Festtages bildete der traditionelle „Sachsenball“, zu dem die Feeling Band für beste Stimmung und gute Unterhaltung sorgte.

Neuer Holzmengener Chor im Gottesdienst und im Festsaal

Der Sonntag begann um 11 Uhr mit dem von Bezirksdechant Hans-Georg Junesch und Vikarin Nato Danachrelaschwili gestalteten Festgottesdienst, zu dem Vikarin Astrid Hofmann die Predigt hielt. In diesem Rahmen wurde die Holzmengener Orgel auch offiziell wiedereingeweiht. Im Anschluss daran wurden im Kirchhof und am Friedhof den Holzmengener Verstorbenen und Gefallenen gedacht. Während des Gottesdienstes sowie am Nachmittag bot der in Deutschland neu gegründete Holzmengener Chor Gesangseinlagen, bevor das Fest schließlich ab 18 Uhr mit Tanz, Musik und Gesang seinen Ausklang nahm.

HOG-Vorsitzender Thomas Schneider war mit dem Fest hochzufrieden. Zum sächsisch-rumänischen Trachtenumzug, dem folkloristischen Höhepunkt am Samstag, waren etwa achthundert Besucher erschienen. Alles in allem – trotz des Regens – deutlich mehr, als die Organisatoren erwartet hatten.

  • Mehr Bilder vom Holzmengener 700-Jahres-Fest: Facebook / Stefan Bichler (Album auch für Benutzer ohne Facebook-Account sichtbar)