Pathfinder – vor Schulanfang mal richtig abtauchen


Rund 90 Jugendliche und 30 Ehrenamtliche beteiligten sich am letzten Sommercamp des Jugendwerks vor Schulbeginn. Bild: Jugendwerk

Seesterne, Seepferdchen und bunte Quallen schmücken das Zelt, während Musik aus den Lautsprechern erklingt. Das Dekoteam hat es auch dieses Jahr geschafft, eine besondere Stimmung zu schaffen. 90 Leute stehen Schlange bei der Anmeldung und ich bin mittendrin im Geschehen!

Das „Pathfinder“-Sommercamp, organisiert vom Jugendwerk der Evangelischen Kirche, fand in der letzten Ferienwoche statt. 29 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgten für ein abwechslungsreiches Programm: mal laut, mal leise, mal sportlich, mal besinnlich.

Ein Höhepunkt war die große „Reality-TV-Show“, bei der Teams gegeneinander antraten, Punkte sammelten und viel gelacht wurde. Doch nicht ein Einzelner, sondern die ganze Gruppe konnte gewinnen. Auch beim Wettbewerb „Miss und Mister“ standen nicht Schönheit oder Witz einzelner im Vordergrund, sondern die Kreativität und das Zusammenspiel der Teams. „Wir achten darauf, dass nicht nur die Clowns oder Supermans auf der Bühne stehen, sondern dass alle zusammen etwas erleben“, erzählt ein Mitarbeiter. Neben Spiel und Spaß gab es auch Herausforderungen, etwa die gemeinsame Wanderung auf den Königstein.

Die Abende brachten eine andere Stimmung mit sich: ruhige Momente, in denen Musik erklang und Menschen aus ihrem Leben erzählten. Eine Mitarbeiterin sprach zum Beispiel offen über ihre Ängste – vor dem Scheitern, vor falschen Entscheidungen, vor der Beurteilung durch andere. „Diese Ängste gehören zum Leben, aber wir müssen uns nicht für sie schämen und wir müssen ihnen nicht allein begegnen. Wenn wir sie Gott anvertrauen, verlieren sie ihre Macht.“ Viele Jugendliche erkennen sich wieder in den Abendandachten: „Endlich spricht jemand laut aus, was ich selbst auch fühle“, meinte ein Teilnehmer später.

Dass Gemeinschaft im Mittelpunkt steht, betonen viele. Dominik fasste es so zusammen: „Ich hatte viele schöne Highlights in diesem Camp, aber einer der schönsten war immer präsent und wird auch in Zukunft bleiben: die Gemeinschaft, die ich beim Jugendwerk erlebe. Es gibt immer jemanden, der bereit ist, dir zuzuhören oder jemanden, mit dem du tiefgründige Gespräche führen kannst. Deshalb habe ich manchmal das Gefühl, dass dieses Ferienlager fast unwirklich ist.“

Luca drückte es ähnlich aus: „Auch dieses Jahr war das Programm toll: viel Spaß, aber auch viele Momente, in denen man Neues über sich selbst erfahren konnte. Es gab berührende Statements und schöne Musik. Ich bin sehr dankbar, dass ich einen so schönen Sommerabschluss erleben durfte.“

Und so endete die Woche fast zu schnell, aber mit vielen bleibenden Eindrücken. Ausgelassen wurde gefeiert, herzlich Abschied genommen – und gleichzeitig wusste jeder: hier ist etwas Wertvolles entstanden. Für die Jugendlichen bedeutete das Camp eine Chance, vor dem Schulanfang „richtig abzutauchen“ – in eine Welt voller Freude, Tiefe und Gemeinschaft. Am Ende tauchten alle wieder auf – zurück in den Alltag, in Schule, Uni oder Beruf. Dankbar sind die Teilnehmenden den Leitern – Sarah Bortmes, Cristina Arvay und Alex Arhire, die ihnen Vertrauen geschenkt und sie ermutigt haben, selbst mitzugestalten.

Ioana Oprișiu, aus Hermannstadt, ist z.Z. Studentin in München und jeden Sommer Mitarbeiterin im Jugendwerk der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien.