Oktober-Kalenderbotschaft der EKR: Wählen gehen reicht nicht


Die Wahlurne der Hermannstädter Kirchengemeinde. Bild: Stefan Bichler

In der Evangelischen Kirche in Rumänien (EKR) gibt es eine Premiere bezüglich der Gestaltung ihres Kalenders. Zu jedem Monat hat sich eine Persönlichkeit aus verschiedenen Bereichen der Öffentlichkeit Gedanken über das europaweite Motto der Evangelischen Kirche gemacht, in dem es um das Thema Kirche und Demokratie geht. Im Monat Oktober geht es um die Bedeutung der Wahlen, zu dem sich Stefan Bichler, Bildungsdienstleister und ehemaliger Referent für Öffentlichkeitsarbeit der EKR, äußert:

„An Wahlen teilzunehmen ist nur der halbe Weg: Wahlbeteiligungen sinken oder stagnieren auf niedrigem Niveau und die Wahlergebnisse lassen uns oft erschaudern. Immer mehr Menschen scheinen das Vertrauen in die Sinnhaftigkeit von Wahlen zu verlieren. - Ist es Zeit zu resignieren? Der deutsche Theologe und Politiker zur Zeit des Kaiserreiches und am Beginn der Weimarer Republik Friedrich Naumann sagte: Es ist nicht gestattet sich zu beruhigen, solange es Elend gibt, das beseitigt werden kann.

Naumann, selbst Parlamentarier zu Beginn des 20. Jahrhunderts, ruft uns damit zu einer aktiven Beteiligung am politischen Leben auf, die über bloßes Wählen hinaus geht: Erst durch eine aktive Mitwirkung an gemeinschaftlichen Prozessen werden wir wirklich zu demokratischen Teilhabern.“