Nach 71 Jahren erneut im Bukarester Athenäum


In der Säulenhalle des Athenaeums. (Bild: zVg)

Die Deutsche und die Österreichische Botschaft in Bukarest hatten am Montag 12. Mai 2014 in das Bukarester Athenäum geladen. Mit einem Siebenbürgischen Abend der Musica Coronensis sollte für den rumänischen Malteserdienst gesammelt werden. Es kamen zahlreiche Vertreter des diplomatischen Corps sowie weitere geladene Gäste. Zwar waren hier und da noch leere Plätze sichtbar, jedoch die Stimmung war in hoher Erwartung als Direktor Dumitriu das besondere Ereignis einleitete.

Durch den Abend führte der Kronstädter Organist Dr. Steffen Schlandt. Er unterstrich das Gewicht des Abends, da der Bachchor 1943 das letzte Mal im Athenäum aufgetreten wäre. In einem gut durchdachten und visuell unterlegten Konzert unterschiedlicher Musikgruppenwurde dann die Kronstädter Musikgeschichte nachgezeichnet. Von dem frühen sächsischen Mittelalter bis zu der zeitgenössischen Musik wurde das Bukarester Publikum für diese Kultur begeistert. Dabei geschah das nicht in sächsischer Engführung sondern in der Kronstadt repräsentierenden interkulturellen Weite. Dankbar war das Publikum auch für die  jeweiligen Erläuterungen Schlandts, der für jedes Stück einen historischen und gesellschaftlichen Rahmen gab.  Der Höhepunkt war für die Anwesenden „Siebenbürgen Land des Segens“, welches an diesem symbolträchtigen Ort gesungen, bewies, dass siebenbürgische Kultur in Rumänien noch immer einen Platz hat.

Zum Abschluss stellte Pfr. Dr. Stefan Cosoroabă die Kirchenburgenlandschaft vor. Somit fand der immaterielle Anteil der Kultur (Musik) seine Ergänzung und Abrundung in dem materialen Teil (Kirchenburgen). Die Ausstellung der Kulturhauptstadt Hermannstadt 2007, mit Fotos von Martin Rill war im Foyer zu sehen. Dazu kamen Hinweise auf die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien, die Bukarester Kirchengemeinde  sowie die Leitstelle Kirchenburgen und das Projekt „Entdecke die Seele Siebenbürgens“. Die Ausstellung blieb auch für das Donnerstagkonzert der Philharmonie „George Dima“ am 15. Mai stehen.

Jenseits des Spendenaufrufs für die Sozialarbeit der Malteser und der glänzenden Atmosphäre des Ortes war der Abend eine starke Vorstellung siebenbürgischer Kultur in der rumänischen Hauptstadt.

Dr. Stefan Cosoroabă