Mai-Kalenderbotschaft in der EK: In der Kirche zählt der Wille des Herrn


Dem Thema Gehorsam widmet sich das Mai-Kalenderblatt der EKR.

In der Evangelischen Kirche in Rumänien (EKR) gibt es eine Premiere bezüglich der Gestaltung ihres Kalenders. Zu jedem Monat hat sich eine Persönlichkeit aus verschiedenen Bereichen der Öffentlichkeit Gedanken über das europaweite Motto der Evangelischen Kirche gemacht, in dem es um das Thema Kirche und Demokratie geht. Im Monat Mai geht es um den Begriff des Gehorsams, zu dem sich Dr. Daniel Zikeli, Stadtpfarrer, Bezirksdechant und Bischofsvikar äußert:

„Gehorsam ist im kirchlichen Kontext von einer Spannung geprägt. Diese ergibt sich einerseits aus einer Haltung des Hörens auf jemanden, welches auf eine höhere Autorität hinweist, andererseits aber auch aus dem theologischen Verständnis, wonach es in der Kirche keine politische Demokratie gibt, weil hier nicht der Wille des Volkes umgesetzt wird, sondern allein der Wille des Herrn.

Wenn Jesus im Evangelium nach Johannes davon spricht, dass seine NachfolgerInnen auf Seine Stimme hören (10, 27), so stellt Er klar, dass das konkrete Erfüllen Seines Willens für die christliche Lebensgestaltung maßgebend ist. Es geschieht immer wieder, dass in der Kirche der Wille des Herrn vom Willen des Zeitgeistes verdrängt wird.

Wer solche Erfahrungen macht, steht immer vor einer Zerreißprobe denn, „man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen“ (Apg. 5, 29). So träume ich davon, dass Demokratie in der Kirche sich vom Grundsatz motivieren lässt: „Herr, was willst du, dass ich tun soll!?“ (Apg. 9, 6).