Italienische Lutheraner grüßen in der Coronakrise


Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien (italienisch: Chiesa Evangelica Luterana in Italia)

Italien ist das von der Corona-Infektion am stärksten betroffenen Land Europas. Am 28. März waren es aktuell über 65.000 Erkrankte Außer den von Krankheit und Tod gezeichneten Menschen, leiden auch diejenigen, die von einer totalen Quarantäne betroffen sind, die strenger ist, als die in Rumänien. Nicht einmal die Lebensmittelgeschäfte sind noch zugänglich, das „tägliche Brot“ darf ein Hausvertreter von einem Checkpoint des Militärs in Empfang nehmen.

Mittendrin lebt und leidet auch die kleine Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien (ELKI) mit Gemeinden von Bozen bis Neapel. Sie zählt 7.000 Mitglieder, die von 18 PfarrerInnen betreut werden. Die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien plant im Juni 2020 eine Veranstaltung in Südtirol (Trostburg und Bozen), aber wieweit es gelingt, bleibt zum heutigen natürlich Datum offen.
Aus der ELKI erhalten wir von Ihrem leitenden Geistlichen, dem Dekan Heiner Bludau folgende Botschaft:

Ja, wie es im Juni sein wird, wissen wir noch nicht, Ich persönlich lebe derzeit mehr als sonst nach dem Wort unseres Herrn "sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat." (Mt 6,34) Ich bemühe mich auf das zu reagieren, was mir aktuell entgegenkommt. Immerhin werden wir nächste Woche sicherlich unsere Synode absagen, die Ende April hätte stattfinden sollen.

Wie unsere Kirche die geistliche Arbeit aufrechterhält? Es gibt Gott sei Dank eine gute Zusammenarbeit zwischen den Pfarrerinnen und Pfarrern unserer Kirche. Wir versuchen den Kontakt zu den Gemeindegliedern über Mail, Telefon, Video etc. aufrecht zu erhalten und helfen uns gegenseitig dabei. Für jeden Tag schreibt eine/r von uns ein "Wort aus der Quarantäne", das auf der Internetseite (www.chiesaluterana.it/de) veröffentlicht wird, dass aber auch jeder in seiner Gemeinde verwenden kann. Für diesen Sonntag habe diesmal ich einen Gottesdienst vorbereitet, der ebenfalls allen zur Verfügung steht, ich hänge ihn mit an. Wichtig ist, dass wir nicht nur die vom Virus betroffenen im Blick haben, sondern auch die Vielen, die ihre Häuser nicht verlassen können. Ihnen beizustehen, halte ich für sehr wichtig. Aber wir haben auch zum Beispiel einen Spendenaufruf für drei Krankenhäuser veröffentlicht um wenigstens ein bisschen etwas zur Linderung der größten Not hier beitragen zu können..Herzliche Grüße, an die Gemeindeglieder in Ihrer Kirche, die an uns denken. Wir bleiben im Glauben und im Gebet verbunden und denken auch an Sie in Rumänien.“

Wir wollen – mitten in unseren Belastungen – auch die Schwesterkirche und ihre Mitglieder mit in unser Gebet aufnehmen. Die Predigt von Heiner Bludau für Sonntag Judika ist hier zu lesen.

Dr. Stefan Cosoroabă