"In Jesus bin ich reich"


Diakonin Petra Stöckmann-Kothen

Petra Stöckmann-Kothen ist Diakonin im Hermannstädter Dr.-Carl-Wolff-Heim. Sie lebt in Neppendorf und arbeitet auch im Neppendörfer Gemeindeverband mit, der insgesamt acht Gemeinden umfasst. Ihr Geistliches Wort bezieht sich auf Johannes 10.

Liebe Lesende,

am vergangenen Sonntag war für die evangelischen Christen der Sonntag Misericordias Domini. Wir nennen ihn auch den Sonntag des guten Hirten und hören Texte aus der Bibel, die uns zum guten Hirten führen sollen: „Jesus Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.“ (Johannes 10)

Er, der sein Leben für seine Herde gab, ist der beste Hirte, den man denken kann. Er, der aus Liebe zu seiner Herde auf diese Erde kam, ist der beste Hirte, den man denken kann. Er, der jedem in der Herde in großer Fürsorge nachgeht und immer wieder Ausschau nach denen hält, die sich von der Herde entfernen wollen, ist der bester Hirte, den man denken kann. Ihm zu folgen ist das Beste, was wir machen können, denn in seiner Obhut wird es uns gut ergehen.

Jesus wird uns sicher führen, er wird uns bis zum Ziel bringen und uns das ewige Leben schenken. Und Jesus hat immer wieder gezeigt, dass er auf die Menschen wartet. Er möchte so gerne ihr und unser Hirte sein. Darum ist er unterwegs, um uns zu suchen und nach Hause zu bringen.

An vielen Stellen der Evangelien stellt Jesus fest, dass seine Volksgenossen wie verirrte Schafe waren, darum versorgte er sie mit Brot und Fisch, teilte mit ihnen das Wort Gottes und half Kranken und Behinderten. Ja, er ruft auch ins Leben zurück und zeigte schon damals, dass er den Tod besiegen wird. Er wurde oft traurig über den Zustand seiner Volksgenossen, der Kinder Israel, die doch Gottes auserwähltes Volk sind. Ja, er weinte sogar über Jerusalem, weil sie ihn nicht als ihren Hirten haben wollten. Dabei wollte er ihnen doch zeigen, dass Gott sie unendlich liebhat, alles daransetzt, damit sie ihm folgen, ihm vertrauen. Jesus hat gezeigt, dass Gott versorgt, reichlich, in Fülle, immer. Gott gibt gerne, was gebraucht wird. 

Der Psalm für diese Woche ist der 23.: Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar. Amen.

Auch wenn der Vergleich mit einem Tier uns vielleicht nicht gefällt, ist das Bild vom Hirten und seinen Schafen doch vorbildhaft. Auch David kannte seinen Gott, als den, der versorgt, der mitgeht, der in allen Lebenslagen an der Seite Davids war. Und er glaubte daran, dass Gott ihn liebhat und auch weiterhin versorgen wird mit allem, was nötig ist. Das kommt nicht nur in diesem Psalm so vor, das können wir im Leben Davids ablesen.

Und so, wie David in den Psalmen mit Gott spricht, so dürfen auch wir mit Gott sprechen. Wir wissen ja, wie unser Hirte ist und können immer und mit allem zu ihm gehen, denn Jesus hat uns eingeladen, ihn zu folgen und ganz im Vertrauen anzurufen.

Ja ihr Lieben, mir wird nichts mangeln, wenn ich Jesus habe! Mir wird nichts fehlen, wenn ich Jesus nachfolge! Denn Jesus ist für mich, Jesus ist mir gut! Ja, in Jesus bin ich reich, auch wenn ich äußerlich gesehen ein Habenichts bin. So kann ich immer zu Jesus sagen: Mir mangelt nichts – wenn ich nur dich habe!
Von ganzem Herzen wünsche ich Ihnen gesegnete Tage in der Obhut des guten Hirten, der uns am Ende unserer Tage empfangen will.