Erstmals Landeskirchenversammlung als „Online-Event“


Die Mediascher Delegierten nahmen gemeinsam und mit Sicherheitsabstand an der "Online-LKV" teil. (Foto: Gerhard Servatius-Depner)

Eine Rückschau auf das abgelaufene Jahr sowie ein vorsichtiger Blick in die Zukunft: Dies stand im Mittelpunkt der 89. Landeskirchenversammlung (LKV) der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien, die am 14. November 2020 in Hermannstadt und vielen anderen Orten gleichzeitg tagte. Die diesjährige Verammlung des „Kirchenparlaments“ wurde nämlich erstmals als „Online-Veranstaltung“ ausgetragen und war somit eine absolute Premiere.

Nach der Begrüßung durch Bischof Reinhart Guib gestaltete Pfarrer Dr. Dr. Wolfang Wünsch, der Dechant des Kirchenbezirks Mühlbach, die Eröffnungsandacht. Viele traditionelle Programmpunkte, wie etwa der gemeinsame Fußweg vom Sitzungssaal zur Kirche, fielen in diesem Jahr leider aus. Auch die Grußworte der Ehrengäste wurden nicht vorgetragen, sondern den Teilnehmerinnen und Teilnehmern schriftlich zugestellt. Ein positiver Nebeneffekt der ungewohnten Situation war die starke Präsenz: Mehr als vierzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer wohnten der Sitzung die gesamte Zeit über bei und konnten sich via Zoom an den Debatten und Aussprachen beteiligen.

Unter den zugeschaltenen Ehrengästen waren unter anderem Bischof em. D.Dr. Christoph Klein, Rainer Lehni (Bundesvorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland), Ilse Welther (Vorsitzende des Bundesverbandes der Heimatortsgemeinschaften) und Prof. Dr. Berthold Köber (Vorsitzender der Gemeinschaft Evangelischer Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben im Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland). Für die Sitzungsleitung war Bischof Reinhart Guib, unterstützt von Landeskirchenkurator Prof. Friedrich Philippi, zuständig.

„Wir dürfen nicht ruhen!“

In seiner Ansprache gewährte der Bischof den Mitgliedern der LKV einen Rückblick auf das so außergewöhliche Jahr 2020 und die Herausforderungen, denen sich die Insitutuionen und Glieder der Kirche zu stellen hatten. Selbstverständlich war das zu Ende gehende Jahr aber keineswegs nur durch die „Coronakrise“ geprägt: Bischof Guib erwähnte in diesem Zusammenhang die vielen Ereignisse und Tätigkeiten, die – auch unter schwierigeren Bedingungen – forgeführt oder sogar angefangen werden konnten, wie etwa die Ordinationen neuer Pfarrer, die aus EU-Mitteln finanzierten Arbeiten an einzelnen Kirchen, die Tätigkeiten des Zentrums für Evangelische Theologie Ost (ZETO), das Wirken der Stiftung Kirchenburgen, die unermüdlichen Aktivitäten der Verantwortlichen für die Kirchenmusik oder ökologische Initiativen in den Gemeinden und auf landeskirchlicher Ebene. Unglücksfälle, wie der kürzliche Einsturz des Gewölbes in der Alzener Kirche mahnen aber, wie Bischof Guib erklärte: „Wir dürfen nicht ruhen!“ – Schließlich wurde auch über die budgetären Angelegenheiten (Jahresrechnung und Haushaltsvoranschlag) ordnungsgemäß abgestimmt.

Nach einer Rekordzeit von etwa zwei Stunden - und natürlich geprägt von der Hoffnung auf eine LKV unter „klassischen“ Bedingungen im kommenden Jahr - war die 89. LKV, das erste digitale Kirchenparlament in der Geschichte der EKR, kurz nach 11 Uhr zu Ende.