Erntedank in Tartlau: einer der allerschönsten Tage im Kirchenjahr


Wie in den meisten Kirchengemeinden fand auch in Tartlau an den vergangenen Wochenenden Erntedankfeste statt.

Schon bei der Vorbereitung merkt man: dies ist eines der wichtigsten Feste in der evangelischen Gemeinde Tartlau, so klein sie auch inzwischen geworden ist. Wenngleich nur einige noch das Feld bestellen, einen Garten neben dem Haus hat fast jedermann.

Der Chorraum der Kreuzkirche quillt fast über von Früchten, Gemüse, Feldfrüchten und Blumen. Zwiebelzöpfe hängen seitlich am Altar, dicke Rüben, direkt vom Feld, bilden ein Spalier für alle, die an diesem Gottesdienst teilnehmen und zum Abendmahl gehen. Neben der aufgeschlagenen Bibel liegt ein Brot, das in unserem Dorf gebacken wurde, an diesem Wochenende vom jungen Bürgermeister persönlich. Vater Apafi, der Bäckermeister, darf sich am Samstag ausruhen.

Pfarrer Peter Klein erzählt in seiner Predigt anschaulich das Märchen vom Hans im Glück, wandelt es ab, gibt seinen Pfarrkindern aus Tartlau und aus Petersberg damit Stoff zum Nachdenken. Was macht uns glücklich?

Auf alle Fälle: die gute Ernte dieses Jahres lässt uns dankbar sein. Fachmännisch wird beim anschließenden Festmahl im neueröffneten Gasthof über Mais und Kartoffeln gesprochen, über Preisverfall und Konkurrenz aus der ganzen Welt. Hat nicht jemand unter uns vor wenigen Tagen frische Gurken gekauft, die aus…Uganda stammten?! Und Kartoffeln aus Ägypten?!

Zahlreiche Touristen besuchten auch an diesem Wochenende mitten im Oktober unsere Kirche und standen staunend vor den ausgestellten Gaben. Was feiert ihr für ein Fest? Erntedank in Tartlau, einen der allerschönsten Tage im Kirchenjahr!

Ursula Philippi