EKR Unterstützt internationale Sommerakademie


Die internationale Sommerakademie mit Studenten aus mehreren Ländern fand in der Evangelischen Akademie in Neppendorf statt, im Bild die Gruppe nach einem Essen in Albota.

Seit 2012 findet die Sommerakademie “Siebenbürgen” an der Lucian-Blaga-Universität, organisiert und koordiniert von Prof. Dr. Maria Sass,  Jahr für Jahr in Hermannstadt statt. Es beteiligen sich Studierende und Begleitdozentinnen und – dozenten aus fünf Ländern: Deutschland, Kroatien, Serbien, Ungarn und Rumänien. Von der Donauschwäbischen Kulturstiftung des Landes Baden-Württemberg finanziert, hat die Sommerakademie als Hauptzielsetzung, die Förderung der deutschen Sprache und Kultur Südosteuropas.

Die diesjährige Sommerakademie wurde in der Zeitspanne vom 12. bis 19. Juli abgehalten. Die Anreise aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer war am Samstag, den 12. Juli, am selben Tag um 20 Uhr, in der Evangelischen Akademie, wo die Studierenden und Begleitlehrkräfte untergebracht wurden, fand die  erste Begegnung, Eröffnung und ein gemeinsames Abendessen statt. 

Der erste Tag der Veranstaltung war ein Sonntag und setzte mit einem als Kennenlernen-Runde bezeichneten Workshop ein.  Danach wurden die Sehenswürdigkeiten Hermannstadts und der Umgebung vorgestellt. Nach einem landesüblichen Mittagessen in Sibiel wurde am Nachmittag noch das größte Hinterglasmalereimuseum (Ikonen) Siebenbürgens, ausgestellt vom Pfarrer Zosim Oancea, besucht.

Später fuhren wir noch gemeinsam zum Freilichtmuseum ASTRA im Jungen Wald von Hermannstadt.  Hier, bei einer großzügig gehaltenen Freizeit, konnten die Studenten die Museumsanlagen mit ihren alten Handwerken und regionalen Gerätschaften erkunden. Zum Abschluss des Tages wurde im Restaurant Trey in Hermannstadt  zu Abend gegessen.

Ab Montag umfasste das  Programm Vorträge zur Geschichte der Siebenbürger Sachsen, zur rumänien- und ungarndeutschen Literatur und Workshops zur rumäniendeutschen Sprache und Literatur. Viele Studenten waren sehr überrascht über die verschiedenen thematisierten Persönlichkeiten und deren Schicksale sowie die Sprache der Siebenbürger Sachsen, die auch heutzutage noch gesprochen wird.  Darüber hinaus wurde den Teilnehmern das Teutsch-Haus vorgestellt.

Sehr interessant fanden wir die Begegnung mit dem rumäniendeutschen Schriftsteller Joachim Wittstock, der aus seinem letzten Buch „Das erfuhr ich unter Menschen“ gelesen hat, unter der Moderation von Frau Dr. Maria Sass. Eine angenehme Überraschung hatten die Studierenden, als sie erfuhren, dass alle von ihm in zwei großen Taschen mitgebrachten Bücher als Geschenk zum Mitnehmen waren. Die auf zwei Tischen aufgestellten Bücher verschwanden sehr schnell und anschließend signierte der Autor sie. Die Lesung war ein einmaliges Erlebnis, sagten  alle Teilnehmer.

Der vierte Tag war einer der zwei großen Exkursionstage und begann mit der Besichtigung der großen Kirchenburg von Birthälm. Die im 15. Jahrhundert erbaute und seit 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörgende Kirchenburg überraschte mit ihrer Schönheit und großen Vielfalt an orientalischen Teppichen. Nach einer kleinen Stärkung fuhren wir weiter nach Schäßburg, wo wir eine informative und prägnante Stadtführung vom Reiseführer Alex Stănuleț erhalten haben.

In Schäßburg hatten wir auch die Möglichkeit, die Stadt eigenständig zu erkunden. Dabei wurde uns der Besuch des Geschichtsmuseums Schäßburg im Stundturm, dem Wahrzeichen der Stadt, angeboten.  

Als Höhepunkt der Sommerakademie ist der Donnerstag (17.07) zu betrachten, denn es ist der Tag, an dem die Studierendengruppen aus den fünf Universitäten vielfältige Präsentationen machten. Vorgestellt wurden folgende Themen: Rumänien und Rumäniendeutsche als Thema in Deutschland (Gruppe Ludwigsburg), Retrospektive zweisprachiger Schriftsteller in der Region des Südostens (Teilnehmer aus Kragujevac), Ein Tag im Leben eines jungen Deutschen in Rumänien in den 1980er Jahren (Gruppe aus Temeswar), Die deutsche nationale Minderheit in Kroatien (Teilnehmer aus Zagreb), Der Einfluss der deutschen Kultur in der Vojvodina und Novi Sad (Gruppe aus Novi Sad), Donauschwaben - Sprache einer nationalen Minderheit (Gruppe aus Belgrad), Die Landler in Hermannstadt – sprachliche, kulturelle und historische Spuren einer Minderheit in der Minderheit (Teilnehmer aus Hermannstadt).

Der Freitag ist der letzte Tag der Sommerakademie und der zweite große Exkursionstag. Wir fuhren entlang der Karpaten zur Törzburg (Schloss Bran), zum sogenannten Dracula-Schloss, das aber nie vom Fürsten Dracula bewohnt worden war. Anschließend folgte in Kronstadt ein ausgiebiges heimisches Mittagessen und die Besichtigung der malerischen Altstadt, mit der Schwarzen Kirche und der deutschen Honterus-Schule. In der danach zur Verfügung stehenden Freizeit konnten die Studenten den großen Marktplatz (Piața Sfatului) und die weitläufige Fußgängerzone erkunden.

Zum Abend fuhren wir noch nach Albota, einem Restaurant mit eigener Fischzucht und biologischem Gemüseanbau. Dort gab es einen eigens gezüchteten Fisch bei malerischer Kulisse im Hof des Hauses. Im Anschluss überreichte uns Fr. Prof. Dr. Maria Sass die Teilnehmerurkunden und bedankte sich für die rege Teilnahme am Programm und die angenehme Studentengruppe.

Am Samstag war die Heimreise. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen verabschiedeten sich und fuhren bzw. flogen nach einer spannenden Woche in Hermannstadt wieder nach Hause.

Hiermit möchten  wir, die Studentinnen und Studenten,Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Sommerakademie „Siebenbürgen“, uns zum einen bei der Donauschwäbischen Kulturstiftung für die Finanzierung, zum anderen bei Frau Prof. Dr. Maria Sass für die unermüdliche Mühe der Organisation vor Ort und für ihre Gastfreundschaft bedanken. 

Wir Studierende sind sehr an der Fortführung dieses Projektes interessiert, da solche Veranstaltungen den kulturellen Austausch von verschiedenen Studierenden aus EU- und Nicht-EU-Ländern fördern und somit ein gegenseitiges Verständnis für die verschiedenen Sprachen und Kulturen angeregt wird.  Wir hoffen alle, dass die Sommerakademie auch 2026 mit der gleichen Freundschaft, Achtsamkeit, Kreativität und Innovationskraft fortgesetzt wird.

(die Studentengruppe aus Novi Sad)