EKR gedenkt der nordsiebenbürgischen Geflüchteten und Evakuierten


Ausstellungseröffnung mit Stpfr. i. R. Wolfgang Rehner im Teutsch-Haus.

Mit einem Gedenkgottesdienst in der Hermannstädter Johanniskirche wurde am Sonntag, 3. August 2014, der siebzigste Jahrestag der Flucht und Evakuierung der nordsiebenbürgischen evangelischen Gemeinden begangen. Im Anschluss an den Gottesdienst mit Abendmahl wurden eine Dokumentationsausstellung und ein Buch zum Thema über das Schicksal der Nordsiebenbürger Sachsen präsentiert.

In der Predigt ging Bischof Reinhart Guib konkret auf das harte Schicksal der Evakuierten ein. Auch Teile eines Berichtes der betroffenen Annemarie Leonhardt, die als Mädchen aus Kleinbistritz flüchten musste und heute als Schwester Angelika in der Jesusbruderschaft Gnadenthal lebt, wurden vorgetragen. Der Bischof stellte auch einen Bezug zur Gegenwart her, in der in vielen Regionen ähnliche Vorgänge wie seinerzeit, manchmal unter anderen Vorzeichen, laufend geschehen.

In der Johanniskirche wird während der kommenden beiden Wochen auch die von Elisabeth Binder zusammengestellte Ausstellung „Glauben und Gedenken“ zu sehen sein. Hier wird auf neun Tafeln anhand von historischen Bildern und einigen Exponaten die Geschichte der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien (EKR) und ihrer Kirchenglieder, im Lichte des Gedenkjahres nach Themenbereichen geordnet, dokumentiert.

Ausstellungen und Buchpräsentation

Im Innenhof des Begegnungs- und Kulturzentrum Friedrich Teutsch war auch die Dokumentationsausstellung des Verbandes der Siebenbürger Sachsen „Aufbruch ins Ungewisse. Evakuierung der Nordsiebenbürger Sachsen 1944“ zu sehen, die von Stpfr. i. R. Wolfgang Rehner eröffnet wurde. Im Anschluss daran präsentierte Prof. Dr. Hermann Pitters das Buch „Wir Nösner“, eine Sonderausgabe zur Evakuierung der Nordsiebenbürger Sachsen 1944.

Im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes „Glauben und Gedenken. Kirche unterwegs – 70 Jahre seit Evakuierung und Deportation“ soll in diesem Jahr in acht Stationen - von Siebenbürgen über Ungarn nach Österreich und bis Deutschland mit Gottesdiensten und dieser Wanderausstellung der Weg des Trecks von 1944 nachvollzogen werden.