„Die persönliche Komfortzone verlassen”


Landeskirchenkuratorin Dr. Carmen Schuster (stehend) mit Abg. Prof. Ovidiu Granț, Bischofsvikar Dr. Daniel Zikeli, Pfr. Gerharnd Servativus-Depner, Dr. Paul-Jürgen Porr, Bürgermeisterin Astrid Fodor, Konsulin Kerstin Ursula Jahn und Honorarkonsul Daniel Plier (v.l.n.r.) - Bild. Beartice Ungar

„Heute noch die persönliche Komfortzone verlassen” – das gehöre zu allererst zu dem Jahr 2024, sagte Landeskirchenkuratorin Dr. Carmen Schuster beim traditionellen Neujahrsempfang im Bischofspalais der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien (EKR), bei dem sie die Anwesenden in Vertretung des aus gesundheitlichen Gründen abwesenden Bischofs Reinhart Guib begrüßte. Moderiert wurde der Empfang von Pfarrer Gerhard Servatius-Depner in Vertretung des Hauptanwalts Friedrich Gunesch.

Die wichtigste Nachricht verkündete die Landeskirchenkuratorin Dr. Carmen Schuster: „Ich grüße Euch alle recht herzlich von unserem Bischof, ihm geht es den Krankheitsumständen entsprechend gut, er befindet sich auf dem Weg der Besserung, der Rehabilitation und hofft, bald wieder in unserer Mitte zu sein. Wir wünschen ihm Kraft, wieder gesund zu werden. Möge unser Herrgott ihn und alle, die sich um seine Genesung bemühen, stärken und beschützen!”

Grußworte sprachen sodann Bürgermeisterin Astrid Fodor, Konsulin Kerstin Ursula Jahn, der DFDR-Landesvorsitzende Dr. Paul-Jürgen Porr, der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț, seitens des Studiengangs Protestantische Theologie der Lucian Blaga-Universität Prof. Dr. Stefan Tobler, seitens der Evangelischen Akademie Siebenbürgen deren Vorstandsvorsitzender Dechant Pfarrer Dietrich Galter und im Namen der Pfarrerinnen und Pfarrer Bischofsvikar Dr. Daniel Zikeli.

Die Landeskirchenkuratorin hatte eingangs den Blick 100 Jahre zurückschweifen lassen, als die Evangelische Kirche A. B. vor großen Herausforderungen stand und fragte in den Raum: „Wie hat unsere kleine Gemeinschaft diese Herausforderungen gemeistert, so dass es uns heute noch gibt? Durch tatkräftiges Handeln, durch Engagement, durch Gemeinschaftssinn!” Da das Jahr 2024 in der EKR unter dem Motto „Verantwortlich handeln, nachhaltig wirtschaften” steht, zählte sie auf, was dazu gehöre: „Heute noch die persönliche Komfortzone verlassen, aufstehen und mutig neue Wege beschreiten. Zu fragen, was kann ich persönlich für unsere Kirche tun; heute noch auf den Kirchturm steigen und über die Mauern unserer Kirchenburgen sehen! Es tut sich ein breiter Horizont voller Möglichkeiten auf!; Menschen, die sich für uns engagieren wollen, mit offenem Geist bei uns aufnehmen, sie ermutigen, mit uns gemeinsam auf den vielen Baustellen unserer sich verändernden Kirche arbeiten; wirtschaftlich mit dem Vermögen unserer Gemeinschaft, unserer Kirche, ganz im Sinne dessen handeln, der in dem Gleichnis von den anvertrauten Talenten sich darum kümmert, diese zu mehren, weil der Herr ihm vertraut hat und er das Vertrauen nicht enttäuschen will. Nur so, durch diese Einstellung wird unser Herrgott uns die Zukunft anvertrauen; wohlwollende und unterstützende Partner und Freunde finden, so wie Sie es sind, um unsere kleine Gemeinschaft zu stärken und um Wegstrecken gemeinsam zu gehen; eine gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit intern und extern zu pflegen, alte Rivalitäten abbauen, Kleingeisterei und Irrwege zu erkennen und neue Möglichkeiten zu erkunden.”

Wie schon gewohnt forderte Musikwart Jürg Leutert alle zum Mitsingen des Kanons zur Jahreslosung auf, die 2024 lautet „Alles was ihr tut geschehe in Liebe.” (Korinther 16,14).

Beatrice Ungar (Hermannstädter Zeitung)