Cyberbulling: Das Thema Nr. 1 in der Prävention


Dr. Marius Șinca (Sicherheitsspezialist), Dr. Valerie Purcia (Direktorin CJRAE), Mihaela Huzoaica (Polizeikomissarin) und Erika Klemm (Migrationsreferentin EKR), v.l.n.r. (Bild: Monika Robescu)

Vom rumänischen Unterrichtsministerium werden Schwerpunkte für Lehrer und Schulpsychologen gesetzt. Derzeit ist die Prävention von Cyberbulling, also von diversen Formen von digitalem Mobbing, einer dieser Schwerpunkte. Daher haben die Direktorinnen der Hermannstädter und Karlsburger Schulpsychologenbehörden Centru Județean de Resurse și de Asistența Educațională (CJRAE), Frau Dr. Purcia und Frau Nicoara, das Thema "Dilemma der Generation Z – psychologischer und sozialer Impakt von Cyberbulling und Belästigungen/Verfolgung Jugendlicher" ausgewählt.

Der Sicherheitsexperte, der rumänischen Polizei, Dr. Marius Șinca ist seit 18 Jahren auf Cyber-Sicherheit spezialisiert und lehrt an der Babeș-Bolyai-Universität in Klausenburg. Er leitet außerdem auch den Șinca-Verein, der sich mit diversen Sozialprojekten beschäftigt. Seit drei Jahren ist der Spezialist freier Mitarbeiter des EKR-Migrationsreferats als einer der Referenten der Arca Binecuvantarii Sibiu (ABS), eines Fortbildungszyklus für Prävention und Hilfe für Betroffene von Menschenhandel.

1500 Schüler und 400 Erwachsene

Vom 18. bis 22. März 2024 organisierten die beiden Direktorinnen Frau Dr. Purcia und Frau Nicoara Präventionseinheiten mit Schulklassen, vor allem in Lyzeen, und nachmittags ebenfalls mit Schülern oder mit Schulpsychologen. An den Abenden wurden Vorträge von Herr Dr. Șinca für Lehrkräfte und Eltern organisiert. Insgesamt konnten mehr als 1500 Schüler in sechs verschiedenen Schulen und über 400 Erwachsene in Karlsburg, Hermannstadt und Mediasch durch diese Prävention geschult werden.

Das wichtigste Resultat dieser Prävention war die Beseitigung der Trennmauer zwischen den Generationen im Bezug auf Online-Gefahren und Risiken. Lehrer und Eltern überwanden diese Mauer während der Vorträge und lernten effiziente Methoden zum Schutz von Jugendlichen. Die Schüler wurden mit ihren spezifischen Problemen konfrontiert und sorgfältig ermutigt, die Hilfe der Erwachsenen zu suchen.

Es wurde analysiert, welche Formen von Cyberbulling existieren. Weiters wurden ausführlich die psychologischen Profile aller drei Betroffenenkreise (Täter, Opfer und Zeugen) behandelt. Dabei wurde deutlich, dass die Täter meist Jugendliche aus Problemfamilien sind, die oft selber schon Opfer von Bulling/Mobbing und anderen missbräuchlichen Grenzverletzungen waren. Einer der Höhepunkte war der gut besuchte Abend in der Astra Bibliothek, mit 130 Teilnehmern, bei dem der Referent eines seiner Hauptziele erreichte: direkt die Eltern mittels wichtiger Aufklärung über die Online-Gefahren anzusprechen!

Diese Präventionsarbeit von Dr. Șinca wurde über das EKR-Migrationsreferat vom Lutherischen Weltbund unterstützt und in Zusammenarbeit mit dem Schulamt und der Schulpsychologenbehörde CJRAE organisiert.

Erika Klemm/Red.