Angehende junge Kirchenführer erhalten praxisnahe Ausbildung


Rund 20 Schüler des Roth-Oberth-Gymnasiums ließen sich zum Kirchenführer ausbilden und besuchten die Kirchenburg in Honigberg.

Auch in diesem Jahr wurde von der Evangelischen Kirchengemeinde A.B. Mediasch eine Fortbildungsreise für die jugendlichen Kirchenführer und Kirchenführerinnen organisiert. Es gibt in Mediasch nur eine hauptamtliche Kirchenführerin, Frau Christa Moldovan. Für die Hauptsaison wird jedoch wesentlich mehr Personal benötigt. So erklären sich jedes Jahr über 20 Schüler und Schülerinnen des Mediascher Roth-Oberth–Gymnasiums bereit, als Fremdenführer in der Kirche und im Kirchenkastell zu arbeiten.

Pfarrerin Hildegard Servatius-Depner unterrichtet und koordiniert gemeinsam mit dem Pfarramt diesen willkommenen Dienst. Die Jugendlichen erzählen dabei Besuchern aus aller Welt auf Deutsch, Rumänisch oder Englisch über die Margarethenkirche und ihre Schätze, über die Mediascher Kirchengemeinde oder das Jugendwerk und vieles andere mehr.

Es können mehrere Jugendliche zugleich im Dienst sein. So ist es auch möglich, nicht nur den Kirchenraum, sondern gleichzeitig auch den Marienturm mit seinen Fresken aus dem 15. Jahrhundert oder das alte Gefängnis (Arrest) im Keller des heutigen Bezirkskonsistoriums (früher Rathaus) zu besichtigen.

Die jugendlichen Kirchenführer lernen im Vorfeld ihres Dienstes sowohl Inhalte (Kirchengeschichte) als auch Verhaltensregeln kennen. Erfahrene Kirchenführer bringen ihnen zum Beispiel auch bei, wie man Besucher empfängt und auf ihre Fragen oder Bedürfnisse reagiert.

Damit die Jugendlichen der diesjährigen Saison verschiedene Gegebenheiten, Situationen oder auch Denkmäler kennen lernen, wurde eine Fortbildungsreise organisiert, die nach Honigberg, Kronstadt, Zeiden und Kleinschenk führte. So wurde viel gehört und gelernt über die Einwanderung der Siebenbürger-Sachsen im 12. Jh., über das Leben in einer Kirchenburg zur Zeit der Belagerung, über liturgische Gewänder, über Altäre, Orgeln und den Gottesdienst und nicht zuletzt auch darüber, wie man ein ausgezeichneter Gastgeber werden kann. Dass dabei nicht nur Augen oder die Ohren, sondern auch der Gaumen verwöhnen werden kann, erfuhren die Jugendlichen im wunderschönen Gasthaus in Kleinschenk.

Von ganzem Herzen dankbar sind wir der Donauschwäbischen Kulturstiftung des Landes Baden-Württemberg für die großzügige Finanzierung der Reise und allen Menschen, die uns empfangen und mit ihrem großen Engagement, ihrer Freude und Schaffenskraft sehr beeindruckt und für den eigenen Dienst in Mediasch motiviert haben: Dan Ioan Ilica-Popescu (Honigberg), Dr. Ágnes Ziegler und Dr. Frank Thomas Ziegler (Kronstadt), Titi und Monika Andone-Kauntz (Zeiden) und nicht zuletzt Frau Landeskirchenkuratorin Dr. Carmen Schuster und Dr. Michael Lisske (Kleinschenk).

Gerhard Servatius-Depner