„Selbstbestimmung, Teilhabe und Lebensqualität“


Bischof Reinhart Guib (l.) und der Vorstandsvorsitzende des „Kuratoriums Deutsche Altenhilfe“, Dr. Jürgen Gohde (r.).

Mit diesen drei Stichworten umschrieb Dr. h.c. Jürgen Gohde während eines Vortrages am 25. Februar moderne Konzepte der Betreuung für Seniorinnen und Senioren. Der Vorstandsvorsitzende des „Kuratoriums Deutsche Altenhilfe“ befand sich als Gast des „Dr.-Carl-Wolff-Heimes“ in Hermannstadt. Im Bischofspalais fand eine Begegnung mit diakonischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien (EKR) statt.

Die demografischen Perspektiven der Bundesrepublik Deutschland verheißen für das Jahr 2030 einen immer größer werdenden Anteil von alten Menschen, schilderte Gohde die Entwicklung, die im Großen und Ganzen für so gut wie alle europäischen Staaten zutreffend ist. Auf der Basis herkömmlicher Betreuungsmechanismen wird es unmöglich sein, die Probleme, die sich aus der „immer älter werdenden Gesellschaft“ ergeben, in Zukunft zu bewältigen. Daher sei es unverzichtbar, „dass wir sorgeorientierter werden“, so Gohde. Ziel sei es, ein Altern „mit Selbstbestimmung, Teilhabe und Lebensqualität“ zu sichern. Ein Modell, dass sich in der Vergangenheit bewährt hat und von dem sich Altenbetreuungsspezialisten im Hinblick auf die Zukunft viel versprechen, gleicht sehr stark dem Nachbarschaftsmodell, das in Siebenbürgen jahrhundertelang die sächsichen Dorfgemeinschaften geprägt hat.

Früherer Präsident des DW der EKD, wiederholt zu Gast in Siebenbürgen

Dr. Gohde, der bis 2006 auch Präsident des Diakonischen Werkes (DW) der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) war, hat die EKR bereits seit den 1990er-Jahren mehrmals besucht. An der Begegnung im Bischofspalais nahmen neben Bischof Reinhart Guib, Bischof em. D.Dr. Christoph Klein, der Leiterin des Dr.-Carl-Wolff-Heimes Dipl.-Theol. Ortrun Rhein, dem Diakoniereferenten des reformierten siebenbürgischen Kirchendistrikts Pfr. István Kovács, Pfarrern, Studierenden der Theologie und Mitgliedern des Landeskonsistoriums vor allem auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von diakonischen Einrichtungen teil.

Das überparteiliche und gemeinnützlich „Kuratorium Deutsche Altenhilfe“ wurde 1962 von Bundespräsident Heinrich Lübke und seiner Frau Wilhelmine gegründet. Heute steht es unter der Schirmherrschaft des deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck und zählt zu den renommiertesten Alterswohlfahrtsinsitutionen der Bundesrepublik Deutschland.