Präfamen für einen Erntebittag, für eine Hagelfeier, für gesegnete Arbeit


Präfamen für einen Erntebittag.

Leitwort: "Der Herr sei uns freundlich und fördere das Werk unserer Hände." (Psalm 90, 17)
 
Der Bittag um gesegnete Ernte wird in unserer Kirche als Bußtag begangen. Buße entspricht der Haltung des erneuerten Vertrauens, der Dankbarkeit aber auch der Beugung vor Gottes Allmacht im Angesicht der Mühsal und der Gefährdungen bei der Arbeit, ja, im Angesicht von Misserfolgen, von Naturgewalten und Risiken im Kampf um das tägliche Brot.

Der Lehrer der Liturgie Rudolf Spieker schreibt dazu: "Die Heilige Schrift verbirgt uns nicht, dass über dem Acker des Irdischen ein Fluch liegt, so dass der Mensch sich "mit Kummer darauf ernähren soll sein Leben lang". Von sich selber trägt der irdische Acker Dornen und Disteln, darum kann der Mensch nur "im Schweiße seines Angesichts" sein Brot darauf finden, bis seine Erdenmühe damit endet, dass er selber wieder zur Erde wird (1. Mose 3, 17-19).

Keine Verklärung menschlicher Arbeit kann darüber hinwegtäuschen, dass die Arbeit ein hartes Kreuz ist, das uns Menschen auf die Schulter gelegt ist und das mit seinen Kanten einschneidet und drückt. Darum lässt uns die Heilge Schrift nicht nur ausschauen nach der Erlösung von der irdischen Arbeitsmühe und nach der Ruhe des Volkes Gottes, sondern lässt uns, die wir für unser irdisches Dasein zu arbeiten haben, auf Christus schauen, dass er unser Erdenwerk erlöse von dem Fluch, dass es durch ihn gewandelt und geheiligt werde zu einem Dankopfer an unseren Schöpfer und zu einem Liebesdienst an unserem Nächsten."

Pfr. Johannes Halmen

  • Choräle: Das Walte Gott, der helfen kann. Mit Gott fang ich die Arbeit an (EG 386); Ich weiß, mein Gott, dass all mein Tun und Werk in deinem Willen ruhn (EG 388)

 
"In Gottes Namen fang ich an, was mir zu tun gebühret;
mit Gott wird alles wohlgetan und glücklich ausgeführet.
Was man iun Gottes Namen tut, ist allenthalben recht und gut
und kann uns auch gedeihen."

(Salomo Liscow, EG 387)