"Lebendige Steine" in Neithausen


Wiedereinweihung der Kirche von Neithausen am Taufsonntag 2014.

Zum ersten Mal seit Jahrzehnten hat das Dorf Neithausen am Taufsonntag wieder eine bis an den Rand gefüllte evangelische Kirche gesehen. Zur Wiedereinweihung des Gotteshauses nach den Renovierungsarbeiten wurde ein Festgottesdienst mit Heimattreffen veranstaltet. Zahlreiche Gäste von Nah und Fern folgten der Einladung in die Harbachtalgemeinde.

Den würdigen Auftakt des Programmes der Feierlichkeiten in Neithausen bildete ein Wiedereinweihungsgottsdienst, der von Bischof Reinhart Guib, dem Agnethler Pfarrer Reinhardt Boltres und dem aus Neithausen stammenden Pfarrer Johann Schaser gehalten wurde. Zu den Ehrengästen zählten unter anderem der Bürgermeister von Jakobsdorf Vasile-Ioan Cori (PSD), Landeskirchenkurator Prof. Friedricht Philippi, Hauptanwalt Friedrich Gunesch sowie der rumänisch-orthodoxe Dorfpfarrer von Neithausen. Deutschland und Österreich wurden offiziell von Konsulin Judith Urban und Sozialattachée Barbara Schöfnagel vertreten.

In der Predigt machte Bischof Guib von dem Bild der "Kirche lebendiger Steine" gebrauch: Neben lutherischen Sachsen könnten in Zukunft auch immer öfter orthodoxe, katholische und anderskonfessionelle Gläubige zur Lebendigkeit der Steine dieser Kirche beitragen. Auch die neu geschaffene Zweitmitgliedschaftsregelung war Gegenstand der Predigt. Laut Angaben der Heimatortsgemeinschaft (HOG) lebt derzeit in Neithausen nur noch ein einziges evangelisches Gemeindeglied.

Am Nachmittag kamen die Gäste im Veranstaltungsaal von Neithausen zu einem gemeinsamen Festessen zusammen. Für die musikalische Untermalung sorgten die beliebten Musikanten aus dem benachbarten Probstdorf.

Alte Heimat rückt zunehmend in das Zentrum der Aufmerksamkeit

Die Renovierungsarbeiten an der Kirche von Neithausen waren Teil des 18-Kirchenburgen-Programmes, das von EU-Fonds getragen wurde. Auch die HOG Neithausen hat sich finanziell beteiligt. Nun ist das Interesse an der alten Heimat wieder größer denn je: Vor allem für manche der jungen Gäste war es wohl der erste Besuch im Heimatdorf der Eltern oder Großeltern, denn die Neithausener Heimattreffen wurden bisher ausschließlich in Deutschland veranstaltet. HOG-Vorsitzender Michael Konnerth möchte dies künftig ändern: "Ich würde mir wünschen, dass die Neithausener Treffen alternierend in Deutschland und Siebenbürgen stattfinden."

Hier: Bilderreihe Neithausen 2014

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