Zehn Jahre Nagelkreuzstandort Johanniskirche


Die Besucherinnen und Besucher der Konferenz im Georg-Daniel-Teutsch-Saal.

Im Jahr 2007 wurde Hermannstadt als Europäische Kulturhauptstadt unter anderem auch zu einem Zentrum der Ökumene. Die Dritte Europäische Ökumenische Versammlung im September führte Repräsentantinnen und Repräsentanten der Konferenz Europäischer Kirchen und vom Rat der Europäischen Bischofskonferenzen in die Stadt am Zibin. Bereits im Juli wurde dem Ökumenischen Gebetsdienst Ora et Labora ein Nagelkreuz verliehen.

Ora et Labora der von Erika Klemm geleitete ökumenische Gebetsdienst in der Hermannstädter Johanniskirche. Das Nagelkreuz wurde im Jahr 1996 durch das Ehepaar Jane und Martin Williams sowie Canon Christopher Burche aus Coventry überreicht. Im Juli 2007 – also vor zehn Jahren – kam das Nagelkreuz schließlich an seinen heutigen Standort, wo es Besucher der Johanniskirche und des Friedrich-Teutsch-Hauses zum Gebet einlädt.

Zur feierlichen Konferenz im Juli 2017 erschienen Teilnehmer aus Rumänien, Deutschland, Georgien, Großbritannien, Polen und Weißrussland. Damit waren sieben von insgesamt 13 osteuropäischen Nagelkreuzzentren bei der Zusammenkunft in Georg-Daniel-Teutsch-Saal des Landeskonsistoriums vertreten. Die drei rumänischen Nagelkreuzzentren befinden sich allesamt in Siebenbürgen: Neben der Johanniskirche handelt es sich dabei um das Institut für Ökumenische Forschung und die Asociația Copii Europei in der Ortschaft Stein (Kirchenbezirk Kronstadt).

Die Geschichte des Nagelkreuzgedankens fand ihren Anfang in den Bombardements der deutschen Luftwaffe auf Coventry vom 14. November 1940. 550 Menschen fanden damals den Tod und es wurde unter anderem spätmittelalterliche St. Michael’s Cathedral zerstört. Seither steht das Nagelkreuz als Symbol für das Heilen der Wunden der Geschichte, für das leben mit Unterschieden und in Vielfalt sowie für die Schaffung einer Kultur des Friedens.