„Haus des Lichts“ und Stiftung „Für die christliche Familie“ feierten Jubiläum


Bischof Guib: "Wir feiern ein Fest des Dankes und der Freude über das, was Gott Segensvolles hat wachsen und gedeihen lassen."

Vor zehn Jahren wurde in Weisskirch bei Schässburg das „Haus des Lichts“ eingeweiht. Als Betreuungszentrum für geistig behinderte Kinder ist es heute eine nicht wegzudenkende diakonische Initiative. 1998, also zehn Jahre davor, wurde der Grundstein der Stiftung „Für die christliche Familie“ gelegt. – Im Folgenden die Festpredigt von Bischof Reinhart Guib anlässlich beider Jubiläen.

Sehr geehrte Partner und Freunde, Mitarbeiter und Gäste der Stiftung „Für die christliche Familie“, liebe Schwestern und Brüder!

Wiedersehen macht Freunde! Vor 10 Jahren waren meine ersten Worte an euch: „Es ist eine besondere Ehre für mich heute das „Haus des Lichts“ in Weißkirch einweihen zu dürfen. Ich freue mich mit euch über das Gelingen dieses Bauwerks, darin behinderte Kinder und Jugendliche in Wohn- und Tagesstätten betreut werden sollen. Damit habt ihr das Wort Jesu für die geringsten Brüdern und Schwestern umgesetzt und für sie ein Haus auf Fels gebaut. So selbstverständlich ist das heute nicht.“

Nun 10 Jahre danach darf ich bekennen: Ihr, und wir mit euch, sind reich beschenkt worden. Darum sind wir hier. Wir feiern ein Fest des Dankes und der Freude über das was Gott Segensvolles hat wachsen und gedeihen lassen. Gemeinsam zu danken, Freude zu teilen und Gott zu loben sind gute Gründe nach 10 und 20 Jahren zusammenzukommen. Denn was geworden, ja gewachsen ist, ist auch heute nicht selbstverständlich. Es ist zum Staunen. Es ist zum Erinnern. Es ist zum in die Zukunft schauen.

Das wollen wir gemeinsam tun, indem wir die Worte des Tages aus dem AT und NT bedenken: „Herr, behüte meinen Mund und bewahre meine Lippen!“ aus Ps.141,3 und aus Gal.5,13:

„Gebt acht, dass die Freiheit nicht zu einem Vorwand für die Selbstsucht werde, sondern dient einander in der Liebe!“

Vom Behüten und Bewahren, vom Achtgeben und Dienen sprechen diese Bibelworte. Ist das erste  eine Bitte ist das zweite ein Aufruf. Bitte um Schutz und Aufruf zum Liebestun gehören für einen glaubenden Menschen zusammen. Denn die Bitte des Psalmbeters entspringt aus dem Grund wohlgefällig vor Gott zu leben. Und der Aufruf des Apostel Paulus an die Galater will den Blick der Christen von sich selbst auf den Nächsten leiten.

Das erinnert uns an das Ziel, dass sich die Stiftung „Für die christliche Familie“ vor 20 Jahren, also in schwerer Zeit für unser Land, unsere Kirche und Gemeinden, nach dem großen Exodus der 90-er Jahre gesetzt hat – einerseits den Schutz für Alte und Kranke bzw. junge Behinderte und Waisen und andererseits das Liebestun, welches Werben, Suchen und Finden von beherzten gläubigen Familien, unbesehen ihrer Konfession, beinhaltete, sowie den Aufbau von Einrichtungen der Nächstenliebe und einen Freundes- und Partnerkreises, die das Ganze auf tragfähigen Felsen stellen.  Alles wird verbunden durch das Kreuz, welches die Liebe und der Schutz darstellt der vom Gottessohn ausgeht, bis heute. Was vor 20 Jahren Vision eines Einzelnen war ist heute zur Erfüllung für viele, über Bitten und Verstehen hinaus gewachsen. Und wächst weiter. Weil es Gottes Willen entspricht und von ihm gesegnet wird.
Das ist zum Staunen, liebe christliche Familie und das meine ich nun im umfassenden Sinn. Es ist zum Staunen welch großer diakonischer Ring hier um Schäßburg sich gebildet hat. Es ist zum Erinnern wert, dass mit der Gründung des Vereins Lukas-Spital mit Spital, Rehazentrum und Hospiz, mit gewachsenem Betreuten Wohnen und integrierter Alzheimerbetreuung alles begonnen hat. Mit dem Verein „Für die christliche Familie“ mit Pflegekinder und –Familien, die Tagesstätte für junge Behinderte und Waisenkinder „Haus des Lichts“, dem Domus-Verein, CVJM „Gemeinsam Leben“ und ihrem hergerichteten Freizeitzentrum in und um die Arkedner Kirchenburg sind lauter Perlen an diesem diakonischen Ring gewachsen, die für Gott und unsere große christliche Familie von unschätzbarem Wert sind. Dank allen die dazu beigetragen haben. Es gilt hierbei nicht stehen bleiben, sondern in die Zukunft schauen. Mit einer Behinderten-Werkstätte die schon bald fertig ist und einer therapeutischen Farm, wer zweifelt noch daran?, werden weitere Perlen den diakonischen Ring verstärken und bereichern.

Solange nicht an sich selbst gedacht, gebetet und getan wird, sondern an den Gott der uns Menschen liebt und an die Menschen die Begleitung brauchen, werden weitere Familien, neue Häuser, lebendige christliche Zentren wachsen, ja wird die Zukunft kein leeres Wort bleiben und Hoffnung blühen für die vielen kleinen christlichen Familien rund um Schäßburg wie für die eine, unsere große Familie der Kinder Gottes.

Heute nun nach 20 Jahren Einsatz „Für die christliche Familie“ und 10 Jahre „Haus des Lichts“, ist es gut und heilsam, gemeinsam innezuhalten, uns zu erinnern und zum Kreuz aufzusehen, uns zu freuen und fröhlich zu sein, Gott zu danken und ihn zu loben und nicht zuletzt zu staunen was er in Zukunft mit uns vorhat. Denn die vielen Häuser und christlichen Familien auf Fels gebaut sind Träger des Lichtes Jesus Christus  und laden zum Gemeinsam Leben ein. Das ist gewisslich wahr.