Glockenweihe in ehemaliger sächsischer Gemeinde Krakau


Pfr. Medruț, Dechant Lőrincz und Pfr. Szász (v.l.n.r.) mit den Tänzerinnen und Tänzern der Hermannstädter Jugendforumstanzgruppe in der Krakauer Kirchenburg.

Ein Gemeindefest mit Glockenweihe und Reformationsgedenken fand am 8. September in Krakau (Kreis Alba) statt. Die drei ungarischsprachigen reformierten Gemeinden Krakau, Grabendorf und Schard stehen seit geraumer Zeit in Kontakt mit der Stiftung Kirchenburgen und dem Landeskonsistorium der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien (EKR).

Obwohl die siebenbürgisch-sächsische Gemeinde in Krakau (ung. Boroskrakkó / rum. Cricău) schon seit Jahrhunderten erloschen ist, sind ihre Spuren bis zum heutigen Tag klar sichtbar: Die ausgesprochen alte und sehenswerte Kirchenburg (13. Jahrhundert) ist denkmalgeschützt und bis in die Gegenwart nicht nur Wahrzeichen des wohl im 12. Jahrhundert von Siebenbürger Sachsen gegründeten Dorfes, sondern auch Gotteshaus für die mittlerweile sehr klein gewordene, ungarischsprachige reformierte Gemeinde.

Anlässlich des Reformationsjubiläums wurde der Kirchengemeinde, die von Grabendorf (ung. Magyarigen / rum. Ighiu) aus betreut wird, von einer ausgewanderten Krakauerin nicht nur ein neues Harmonium gespendet, sondern auch eine Kirchenglocke, nachdem die ursprüngliche historische Glocke vor längerer Zeit an eine andere Kirchengemeinde abgegeben worden war. Aus diesem Anlass lud Gemeindepfarrer Csaba Szász zu einem Fest.

Sächsische Volkstänze in ungarischer Kirchenburg

Unter den Ehrengästen befanden sich unter anderem Ungarns Konsul aus Szeklerburg (ung. Csíkszereda / rum. Miercurea Ciuc), Viktor Dávid Kőrösi, der Dechant des reformierten Kirchenbezirkes Großenyed (ung. Nagyenyed / rum. Aiud) Konrád Lőrincz und der örtliche Gemeindepfarrer Petru Medruț als Vertreter der rumänisch-orthodoxen Kirche. Seitens der EKR und der Stiftung Kirchenburgen nahmen der Brooser Vikar Nick Fernolend und Stefan Bichler (Referent für Öffentlichkeitsarbeit der Landeskirche) an dem Fest teil. Eine Abordnung der Volkstanzgruppe des Jugendforums der Deutschen in Hermannstadt überraschte die Gemeindeglieder mit Tanzeinlagen, bevor das Gemeindefest mit einem gemütlichen Beisammensein in Grabendorf zu Ende ging.