Das Netzwerk der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien


Die EKR hat eine Übersicht zu ihrem ökumenischen und internationalen Netzwerk erstellt.

Wenn man die Augen über den Tellerrand erhebt, dann kann man feststellen, dass die Evangelische Kirche A. B. in Rumänien (EKR) international gut vernetzt ist. Dabei sind es zwei Netzwerke, die einbinden: Das eine ist das siebenbürgische Netzwerk, dass die EKR mit unterschiedlichen Vereinen und Organisationen in eine große Gemeinschaft einbindet. Das zweite ist das ökumenische Netzwerk, in dem das Tragende die gemeinsamen Werte sind. Zu diesem zweiten, ökumenischen und internationalen Netzwerk hat die EKR nun eine erste Übersicht erstellt.

Genau 89 Beziehungen wurden auf den unterschiedlichen Ebenen der EKR zusammengetragen, wobei ein Kriterium war, dass diese in den letzten drei Jahren aktiv gewesen sein sollten. Eine genaue Beschreibung der Voraussetzungen um in das Netzwerkliste aufgenommen zu werden, wurde nicht vorgegeben. Somit hat alles einen fließenden Charakter, was der Sache aber keinen Abbruch tut. Beziehungen lassen sich eben nicht ganz operationalisieren. Sie sind aber für jede kleine Gemeinschaft lebenswichtig, da die kleine Zahl nach Innen durch die Kontakte nach Außen ausgeglichen wird.   

Die Übersicht ergibt ein buntes Bild. An der Spitze stehen die offiziellen, formalen Kirchenpartnerschaften der EKR, mit der Evangelischen Kirche in Deutschland und mit der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg und oberschlesische Lausitz. Dann aber folgt ein bunter Reigen von Gemeindepartnerschaften, vor allem mit Kirchengemeinden aus dem Bereich der EKD, begonnen von Bayern bis zur Nordkirche, von Baden bis Sachen. Doch ist das Netz noch weiter ausgebreitet. Beziehungen nach Österreich und in die Schweiz sind fast ebenso selbstverständlich. Geographisch etwas aus dem Rahmen fallen nur die Partnerschaften der Hermannstädter Kirchengemeinde, die mit Gemeinden aus den USA und aus Tschechien verbunden ist. Konfessionell aus dem Rahmen fallen die Bukarester, die auch in die katholische Schweiz Beziehungen pflegen. Am besten vernetzt ist die Bukarester evangelische Gemeinde (acht Beziehungen), gefolgt von den Gemeinden aus Hermannstadt und Mediasch mit je sechs Beziehungen. Aber auch kleine Diasporagemeinden leben von Partnerschaften, wie etwa Lupen im Schiltal, Lugosch im Banat oder Braller im Krautwinkel.

Außer zu Kirchengemeinden und kirchlichen Strukturen werden Beziehungen auch zu Vereinen und politischen Körperschaften hin gepflegt. Manche davon sind projektbezogen, was bedeutet, dass der entsprechende Partner sich ausschließlich um einen Bereich der Kirchengemeinde kümmert, sei es Diakonie, Jugendarbeit oder Kirchenmusik. Zu den Partnerschaften kommt noch eine Reihe von Mitgliedschaften, die über erstere hinausgehen. Vom übergreifenden Ökumenischen Rat der Kirchen bis zu dem speziellen „Südostmitteleuropäischen Fakultätentag“ sind einge Organisationen vertreten. Ein besonderes Kapitel sind weiterhin die Beziehungen der kirchlichen Werke, der Frauenarbeit, des Diakonischen Werks, der Jugendarbeit und des Theologischen Instituts. Besonders Letzteres hat über die Lucian-Blaga-Universität eine ganze Reihe von Erasmus-Partnerschaften zu unterschiedlichen Universitäten im deutschsprachigen Raum.    

Das ökumenische Beziehungsnetz soll für alle öffentlich einsehbar sein, um sich mit in so eine Partnerschaft einbringen zu können. Denn – so heißt es ja – Beziehung lebt von Menschen!

Dr. Stefan Cosoroabă