Bräuche und Traditionen in der Karwoche


Vorösterliche Bräuche: Eierfärben.

Die Karwoche ist eigentlich die „stille“ Woche, in der aller Lärm vermieden werden soll. Dennoch war es immer eine Woche voller Hektik und Lärm. Besonders die Frauen hatten und haben immer noch viel Arbeit. In allen Gemeinden wird in der Karwoche die Kirche in einem Großputz gesäubert, was hauptsächlich die Frauen übernehmen, auch der Friedhof wird in Ordnung gebracht. Unabhängig ob es noch eine Nachbarschaft gibt oder nicht, wird diese Arbeit erledigt.

Meist die Frauen sind auch mit dem Kochen (die Fastenzeit nähert sich dem Ende) und dem traditionellen Färben, auf sächsische "Gelfen" der Eier beschäftigt. An Patenkinder, Freunde und die Kinder aus der Nachbarschaft, die am Ostermontag zum „Bespritzen“ vorbeikommen, sind eine Menge Eier vorzubereiten. Es gibt seit Jahrzehnten künstliche Farbe zum Färben der Eier, dennoch halten manche an den althergebrachten natürlichen Färbemethoden fest (dem Färben der Eier mit Zwiebelschalen oder Küchenschelle). Besonders rote Eier werden gefärbt, denn einer Überlieferung nach legten die Hennen am Karfreitag aus Schmerz über den Tod Christi blutige Eier.

Julia Jürgens (Ethnographische Sammlung)